Am 7. September konnte der Spatenstich für den Kindergarten in der Hügelstraße in Kehlen stattfinden. Bürgermeisterin Elisabeth Kugel hob in ihrem Grußwort hervor, dass dieser Bau aktuell eines der wichtigsten Projekte der Gemeinde sei und freute sich sehr, dass nun, nach einer intensiven Planungs- und Abstimmungsphase, mit den ersten Arbeiten begonnen werden kann.
Zu Beginn dankte Frau Kugel den Architekten Herrn Gaupp und Herrn Jauss vom Büro Jauss & Gaupp in Friedrichshafen, die den Bau im letzten Jahr zügig vorbereitet und alle Anforderungen sehr gut berücksichtigt hätten. In diesem Zusammenhang begrüßte sie auch den Bauleiter Herrn Wilhelm des Büros Jauss & Gaupp sowie den Bauunternehmer Herrn Broger. Die Bürgermeisterin lobte die enge Kooperation mit der Verwaltung, vertreten durch Herrn Beutner und Herrn Sterk vom Amt für Bauwesen und Gemeindeentwicklung sowie Herr Denda und Frau König vom Amt für Bildung und Betreuung, die für eine erfolgreiche Umsetzung eines solch großen Projektes sehr wichtig sei. Der Spatenstich wurde außerdem begleitet durch die Mitglieder des Gemeinderates Christof Hartmann, Sandra Kettnaker (FW), Franz Assfalg (CDU), Anna-Lena Klebinger (BUS) und Ingrid Sauter (SPD). Frau Kugel nutzte die Gelegenheit, um sich für die eindeutige Unterstützung des Projektes durch den Gemeinderat und die konstruktiven Diskussionen zu bedanken. So hätte der Rat beispielsweise die Installation einer Photovoltaik-Anlage angeregt, die für die Eigenversorgung der Kita nun auch umgesetzt werde.
Die Bedeutung des Bauprojekts wurde zudem durch den Besuch der Kindergarten-Gruppe des Bildungszentrums in Buch unterstrichen. Diese Gruppe war Anfang 2019 als Übergangslösung für drei Jahre aufgrund des hohen Bedarfs an wohnortnahen Ü3-Plätzen gegründet worden. Frau Kugel freute sich sehr über das Interesse der Kinder und Erzieherinnen und hob hervor, wie wichtig die Vernetzung der bestehenden und zukünftigen Kindertagesstätten in Meckenbeuren sei, um ein qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot zu gewährleisten und Bedarfe rechtzeitig zu erkennen. Unterstrichen wurden ihre Worte durch die Kinder selbst, die beim anschließenden symbolischen Spatenstich kräftig mithalfen, bevor sie sich mit Butterbrezeln stärkten. Als weitere Vertreterinnen der Kindertagesstätten waren Frau Fleig vom Kinderhaus Buch, Frau Tuchscherer von der Kita Lochbrücke und Frau Henning vom Kindergarten St. Nikolaus eingeladen, die als zukünftige Nachbar-Kitas in Kooperation stehen werden. Ebenso die naheliegende Wilhelm-Schussen-Schule.
Hintergrund für den Neubau der Kindertagesstätte ist die Tatsache, dass der Bedarf an Kita-Plätzen in der Gemeinde stetig steigt. Dies hängt zum einen mit dem Wachstum der Gemeinde durch Zuzüge und einer steigenden Geburtenrate zusammen, zum anderen machen immer mehr Familien vom Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz Gebrauch. Dadurch werden vor allem U3-Plätze dringend benötigt. Gemeinderat und Verwaltung begannen deshalb im Jahr 2018 mit der Suche nach einem geeigneten Kita-Standort. Die Wahl fiel schließlich auf den Baugrund in der Hügelstraße in Kehlen, wobei Frau Kugel in ihrer Rede insbesondere die Nähe zur dortigen Grundschule sowie die Stärkung der Ortsmitte hervorhob. Ab Herbst 2019 begannen schließlich die baulichen Überlegungen, die das Architekturbüro Jauss & Gaupp dem Gemeinderat zeitnah vorstellte. Im März 2020 wurde die Entwurfsplanung im Gemeinderat freigegeben und das Baugesuch eingereicht. Die Baugenehmigung wurde noch vor der Sommerpause erteilt. Die Bürgermeisterin betonte, dass die Arbeiten für die Außenhülle, die an verschiedene lokale und regionale Firmen vergeben werden konnten, bis Weihnachten abgeschlossen sein sollten. Bis zum Sommer 2021 sei dann die Fertigstellung des Gebäudes und der Außenanlage geplant, sodass der Betrieb zu Beginn des Kindergartenjahres 2021/2022 aufgenommen werden könne.
Insgesamt sind Kosten in Höhe von 4,3 Mio. Euro für den Bau veranschlagt. Erfreulich sei die Zusage vom Regierungspräsidium für eine Fördersumme in Höhe von 350.000 Euro aus dem Ausgleichsstock des Landes. Zusätzliche Fördermittel seien beantragt für das innovative Heiz- und Kühlungssystem mittels Erdsonden und Sole-Wasser-Wärmepumpe. Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten werde zudem Rechnung getragen durch die Photovoltaik-Anlage und eine konsequente Holzbauweise. Außerdem wird das zweistöckige Gebäude barrierefrei sein und über einen Mehrzweckraum verfügen. Es ist geplant, zwei U3 und zwei Ü3-Gruppen unterzubringen. Frau Kugel betonte aber, dass die Räume architektonisch so geplant worden seien, dass eine flexible Nutzung und Anpassung an den Bedarf möglich sei.
Bedenken von Anwohnern hinsichtlich der wegfallenden Parkplätze vor Ort räumte die Bürgermeisterin aus, indem sie bewusst machte, dass ein Teil des Parkplatzes mit 22 Stellplätzen beim Dorfgemeinschaftshaus auch während der Bauzeit verbleibe. Außerdem seien in unmittelbarer Nähe genügend Parkmöglichkeiten vorhanden seien, beispielsweise an der Schule, am Dorfgemeinschaftshaus und am Friedhof. Zum Abschluss bat Frau Kugel um Verständnis für etwaige Störungen der Nachbarschaft, die solch ein Projekt während der Bauzeit mit sich bringe. Es lohne sich für die Kinder und deren Wohlergehen vorübergehende Einbußen in Kauf zu nehmen. Die Belebung und Neugestaltung der Ortsmitte biete neue Chancen für Kehlen und stärke die Wohn- und Lebensqualität, sobald das Gebäude in Benutzung sei.
Allen Beteiligten wünschte sie für die anstehenden Aufgaben gutes Gelingen.
14. September 2020 von Lisa Heinemann