Der erste stellvertretende Bürgermeister Karl Gälle führte durch die Sitzung. In seinem Grußwort blickte er auf die Zeit seit der Wahl im Mai zurück und ging auf den bisherigen Werdegang von Georg Schellinger ein, während dessen er bereits elf Jahre in leitenden Funktionen im Meckenbeurer Rathaus tätig gewesen war. „Und so bist du für uns alle, für die Verwaltung, den Gemeinderat wie für viele Bürgerinnen und Bürger kein Unbekannter, vielmehr - du bist einer von uns. Kompetent und fit in Verwaltungsaufgaben und mit gestärkter Führungserfahrung kommst du zurück nach Meckenbeuren. Darum nochmals, obwohl der Bürgermeisterwahlkampf längst vorbei ist: "Georg Schellinger passt".“. Es gebe viel zu tun, so Gälle, und hohe Erwartungen. Aber: „Wir Gemeinderäte sind startbereit, haben wir doch zusammen mit deiner Vorgängerin im Amt, Elisabeth Kugel, und gemeinsam mit der Bürgerschaft guten Grund gelegt und im Gemeindeentwicklungskonzept die Ziele und Handlungsfelder für Meckenbeuren herausgearbeitet und festgelegt.“ Es gelte nun, diese gemeinsam und nachhaltig umzusetzen, blickte Gälle auf die anstehenden Aufgaben, bevor er Georg Schellinger und seiner Familie alles Gute wünschte.
Nach dem Schwur des Amtseides hielt der Bürgermeister seine Antrittsrede. Zunächst blickt er auf die Zeit der Entscheidung für die Kandidatur bis zum Amtsantritt zurück. Er bedankte sich für das große Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger: „Ich nehme diesen Wahlausgang als Bestätigung, aber auch als Ansporn. Die heutige Verpflichtung ist mein öffentliches Bekenntnis und Versprechen, Ihr Vertrauen auch in der Zukunft zu rechtfertigen und zu bestätigen.“ Er werde es nicht allen rechtmachen können, beschrieb Schellinger sein Amtsverständnis, aber er werde sich ehrlich um die besten, ausgeglichensten und gerechtesten Lösungen für die Gemeinde bemühen. Dabei setze er auf eine offene, bürgernahe und authentische Kommunikation. Konkret nannte er die Themen Kinderbetreuung, die Planung der B 30-Neu-Ortsumfahrung, die Radschnellverbindung und die Unterbringung von Flüchtlingen als dringende Pflichtaufgaben. Aber auch an den Themen Wohnen für alle Alters- und Bevölkerungsschichten, ebenso wie Energie und die Schonung von Ressourcen müsse man intensiv weiterarbeiten. Wichtig sei ihm dabei immer die Bürgerschaftlichkeit betonte Schellinger: „Als Bürgermeister möchte ich all jenen, die sich für andere und das Gemeinwesen einsetzen, ein guter Unterstützer sein.“
„Wir stecken mitten in disruptiven Veränderungen, die unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft fordern“, sprach der Schultes auch die aktuellen Rahmenbedingungen an. „Als Gemeinde müssen wir diese Veränderungen sorgsam auf Chancen und Risiken überprüfen. Auch darauf wurde ich heute verpflichtet und spüre die Verantwortung, aber auch die Vorfreude darauf! Meckenbeuren ist eine starke Gemeinde in einem kraftvollen Verdichtungsraum und bietet seinen Einwohnern Identität, Lebensqualität und Selbstbewusstsein“, endete Schellinger und betonte die Freude darauf, die weitere Entwicklung nicht nur gut zu verwalten, sondern auch zu gestalten.
Landrat Lothar Wölfle verwies in seinem Grußwort auf die vielen Themen, bei denen die Kommune und der Kreis gemeinsam die Verantwortung trügen. In einigen Bereichen reichten die aktuellen Bemühungen aber nicht und es seien weitere Anstrengungen erforderlich. Dies erfordere aber auch Unterstützung von Land und Bund als auch viel Verständnis aus der Bevölkerung. Dem Meckenbeurer Bürgermeister wünschte der Landrat viel Freude bei der Arbeit und betonte „Kommunalpolitik ist etwas Wunderbares“, da sie eine sehr direkte Kommunikation mit der Bevölkerung ermögliche.
Als Vertreter des Kreisverbands des Gemeindetags überbrachte Bürgermeister Henrik Wengert aus Owingen seine Glückwünsche und hieß Georg Schellinger im Kreis der Bürgermeister willkommen. Er verwies darauf, dass das Denken über kommunale Grenzen hinaus zunehmend notwendig werde, zum Beispiel bei der Gestaltung des Naturraums. Hier sei das Verständnis und das Vertrauen zwischen den Kommunen essenziell und er freue sich auf die Zusammenarbeit, so Wengert.
Dankbar zeigte sich Pfarrer Josef Scherer im Namen der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinden für die langjährige, vertrauensvolle und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Bürgermeistern und dem Gemeinderat. Er freue sich, dass Georg Schellinger sich für Meckenbeuren entschieden habe und wünschte ihm, auch weiterhin auf sein Herz zu hören. Wie die Vorredner betonte auch Pfarrer Scherer den Stellenwert der Familie, um das Amt erfolgreich ausfüllen zu können.
Bürgermeister Peter Mühle aus der Partnergemeinde Neustadt in Sachsen blickte auf die über 30-jährige Partnerschaft der beiden Kommunen zurück, die auch weiterhin lebendig sei. Er wünschte dem neuen Bürgermeister ein glückliches Händchen zum Wohle der Gemeinde und lud ihn, Gemeinderat und Verwaltung nach Neustadt ein.
Daniel Schneider, Vorsitzender des Musikvereins Kehlen beglückwünschte Georg Schellinger im Namen aller Vereine und betonte das Miteinander zwischen Rathaus und Vereine, welches für eine lebendige Gemeinde notwendig sei. Anhand einer Präsentation an einem Flipchart führte er mit einem Augenzwinkern aus, dass Gemeinde und Vereine doch viele gemeinsame Interessen vertreten.
Zum Abschluss bedankte sich der Bürgermeister bei den Rednern und bei allen Anwesenden für die Wertschätzung, die er spüre und die ihn sehr motiviere.
Sehr gelungen umrahmt wurde das Programm von den Blue Notes unter der Leitung von Richard Nickel. Den musikalischen Auftakt hatte der Fanfarenzug Brochenzell mit einem Überraschungsauftritt eingeleitet.
Seine erste Gemeinderatssitzung leitet Bürgermeister Schellinger am Mittwoch, den 28.09.2022.