Der Einladung folgten etwa 75 Personen, neben vielen Gästen aus der Ukraine nahmen auch deren Gastfamilien, die Gemeinderäte Karl Gälle, Katja Fleschhut, Ingrid Sauter und Gunter Burger sowie Vertreterinnen und Vertreter des ökumenischen Fördervereins, der Kirchengemeinden, des Freundeskreises Asyl und des „Ukraine Netzwerks Bodensee“ teil. Auch der designierte Bürgermeister Georg Schellinger freute sich über die Einladung. Bürgermeisterin Elisabeth Kugel stieß aufgrund einer Feuerwehrhauptübung am Flughafen erst später dazu.
Die Veranstaltung im Vereinsheim des SV Kehlen hatte zum Ziel, sich auszutauschen und über verschiedene Begegnungsangebote in der Gemeinde zu informieren. In seiner Begrüßung äußerte der stellvertretende Bürgermeister Karl Gälle die Hoffnung auf eine baldige Besserung der Lage in der Ukraine. „In der Zwischenzeit heißen wir Sie herzlich in unserer Gemeinde willkommen und hoffen, dass Sie sich wohlfühlen.“ Anschließend stellte Sozialarbeiterin Melissa Gülenoglu mit ihrer Kollegin Lena Ritter den Ablauf des Abends vor. Neben dem gemeinsamen Vesper von Linde Beller gehörten eine Tombola und verschiedene Spiele für die Kinder dazu. Außerdem stellten sich der Ökumenische Förderverein (Wolfgang Ilg), die Kirchengemeinden (Norbert Hensel und Markus Hoffmann) sowie der Freundeskreis Asyl (Wiilhelm Bernhard, Angelika Prospero, Wiltrud Lehle) vor.
Anschließend tauschten sich die Anwesenden über Begegnungsmöglichkeiten in der Gemeinde, Sprachkurse und Arbeitsmöglichkeiten aus. Auch eine What’s-App-Gruppe wurde gegründet, über die die Gemeindeverwaltung Informationen bereitstellen kann und sich die Mitglieder untereinander austauschen können. Auch konnten einige neue Kontakte geknüpft und Räumlichkeiten für einen Sprachkurs von Deutsch sprechenden Ukrainer*innen für Ukrainer*innen gefunden werden.
„Ein gelungener Abend“, resümierte der Integrationsbeauftragte der Gemeinde Dario Origlio die Veranstaltung. „Die Rückmeldungen waren sehr positiv. Die Gäste haben sich wohl gefühlt und es gab zahlreiche anregende Gespräche. Das hatten wir uns gewünscht.“ Die Vernetzung zwischen den Ukrainer*innen, den Gastfamilien, den ehrenamtlichen Gruppen, der Gemeindeverwaltung und dem Gemeinderat sei immens wichtig, um konkret zu schauen, an welchen Stellen die Geflüchteten Unterstützung benötigten, so Origlio. In den ersten Wochen handle es sich beispielsweise primär um finanzielle Unterstützung oder Gutscheine für den täglichen Bedarf bis die Unterstützungsleistungen durch das Landratsamt ankommen würden. „Es geht bei vielen erstmal darum anzukommen, die Kriegs- und Fluchterlebnisse zu verarbeiten und sich im neuen Umfeld zu sortieren.“ Später spiele dann die Gestaltung des Alltags, die schulische Eingliederung der Kinder und Jugendlichen und die Arbeitssuche eine wichtigere Rolle.
Bürgermeisterin Elisabeth Kugelergänzte: „Dafür nutzen wir auch die zahlreichen Spendengelder, die bei der Gemeinde für die Unterstützung der Ukrainerinnen und Ukrainer eingegangen sind.“ Es sei beispielsweise geplant, in Zusammenarbeit mit dem Familientreff Betreuungsmöglichkeiten speziell für die ukrainischen Kinder zu schaffen.
Ein großer Dank gilt Iryna Pohosian, selbst im April aus der Ukraine geflohen, die den gesamten Abend als Übersetzerin zur Verfügung stand.
Zukünftig soll es weitere Veranstaltungen in anderen Formaten geben, zum Beispiel wird die Wiederbelebung des Begegnungscafés durch den Freundeskreis Asyl angestrebt. Hierzu sind dann alle Geflüchteten herzlich eingeladen, um die Vernetzung untereinander und mit der einheimischen Bevölkerung zu stärken.
Die Gemeinde stellt auf www.meckenbeuren.de/ukraine-hilfe verschiedene Informationen zur Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge zur Verfügung.