Seit 2013 nimmt die Gemeinde an der regelmäßigen Zertifizierung des europäischen Gütesiegels für Nachhaltigkeit teil. Diese Prüfung findet alle vier Jahre statt. Dabei stellt die Gemeinde ihre Aktivitäten im Bereich Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit in sechs Handlungsfeldern vor und wird in den insgesamt 79 Unterkategorien von einem Auditor bewertet.
Teil des Audits war zunächst eine morgendliche Rundfahrt durch das Gemeindegebiet, bei der einige Projekte, aber auch die Herausforderungen, zum Beispiel die Verkehrsbelastung, aufgezeigt wurden. Bei seiner anschließenden Einführung gab Bürgermeister Georg Schellinger einen Überblick über die energierelevanten Themen der Gemeinde. Dazu gehören der Bürgerbus emma ebenso wie eine gute Anbindung an den ÖPNV mit einem Bahnhof und zwei Haltepunkten an der Südbahn sowie das Radverkehrskonzept und die Planungen zur Radschnellverbindung. Auch sollen bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans Flächen für PV-Anlagen ausgewiesen werden und bei dem Verkauf der Flächen im Gewerbegebiet „Meckenbeuren-Flughafen II“ auf eine nachhaltige Nutzung geachtet werden. Bauliche Vorzeigeprojekte im Bereich Energie sind unter anderem die Kita an der Schussen, die Anschlussunterbringung im Hibiskusweg sowie die Energiezentrale in Buch.
Dass sich Meckenbeuren weiterhin als „eea-Kommune“ bezeichnen darf, teilte der Auditor direkt im Anschluss den Beteiligten mit. Kurz vor Weihnachten folgte dann die schriftliche Bewertung. Gut schnitt die Gemeinde in den Bereichen Mobilität, interne Organisation, Entwicklungsplanung und Raumordnung ab. Nachholbedarf besteht vor allem bei der energetischen Sanierung der kommunalen Liegenschaften und beim kommunalen Energiemanagement. „Hier werden wir zukünftig personell besser aufgestellt sein“, betonte Georg Schellinger.
Insgesamt zeigte sich der Bürgermeister zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir haben erwartet, dass wir etwas weniger Punkte erreichen als beim letzten Mal. Dies ist unter anderem auf strengere Bewertungskriterien und Personalengpässe in der Gemeindeverwaltung in den letzten Jahren zurückzuführen. Somit werten wir das Ergebnis als Erfolg. Wichtig ist, dass wir diesen Weg weitergehen und uns insbesondere bei den gemeindeeigenen Gebäuden Gedanken machen wie wir sie energetisch besser aufstellen können. Ein erster Schritt ist gemacht: Im Haushalt 2023 stellen wir unter anderem Mittel bereit, um die Potenziale für Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern zu prüfen.“
Auch der Auditor machte im Abschlussgespräch deutlich, dass der European Energy Award als Prozess zu betrachten sei. Die Projekte, die die Kommune anstoße, sollten deshalb langfristig angelegt sein. Insgesamt würden in den nächsten Jahren die Ansprüche an die Gemeinden wachsen, um die Klima- und Treibhausgasneutralität zu erreichen.
Das Klimaleitbild für Meckenbeuren wurde im Rahmen der Erstellung des Gemeindeentwicklungskonzepts überarbeitet und vom Gemeinderat im Dezember 2021 verabschiedet. Darin hat sich die Kommune das Ziel gesteckt bis 2040 klimaneutral zu sein.
„Mein Dank geht an alle, die an der Rezertifizierung mitgewirkt haben“, sagte Georg Schellinger zum Abschluss. „Um die Informationen in der vorliegenden Form zusammenzustellen, brauchte es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedensten Bereichen. Für die Beratung, Koordination und Unterstützung bedanke ich mich auch bei der Energieagentur Ravensburg, insbesondere bei Herrn Göppel und Herrn Maier, die uns seit vielen Jahren zuverlässige Partner sind und uns sehr professionell begleiten.“
Die offizielle Auszeichnung findet 2023 in Stuttgart statt.
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