15 Bushaltestellen sind bereits barrierefrei

Für 2025 weitere Umbaumaßnahmen geplant

Vier Bushaltestellen im Gemeindegebiet sind im Sommer 2024 umgebaut worden. „Wir denken immer im Zusammenhang mit anderen Baumaßnahmen gleich an Barrierefreiheit“, erläutert Ursula Braunger-Martin, stellvertretende Ortsbaumeisterin. So wurden im Zuge der vom Regierungspräsidium geplanten Straßenbauarbeiten bis zum Oktober die Bushaltestellen an der B467 in Liebenau und Hegenberg zeitgemäß umgebaut. Fertiggestellt sind seit kurzem außerdem die Haltestellen am Bildungszentrum (Schule Buch) und eine Straßenseite an der Grundschule in Kehlen. Die andere Straßenseite der Pestalozzistraße war bereits letztes Jahr im Zuge der Schussenbrücken-Erneuerung verändert worden.

Nun können sich zum einen sehbehinderte Menschen dank der weißen Rillen, Erhebungen und Vertiefungen im Boden besser orientieren. Diese Spurführung heißt „taktiles Leitsystem nach DIN 32984“. Wichtig ist für Menschen mit einem eingeschränkten Sehvermögen auch die kontrastreiche visuelle Gestaltung, also der dunkle Boden der Haltestelle, der sich von den hellen Begrenzungen zur Straße hin abhebt.

Eine wirklich barrierefrei ausgebaute Bushaltestelle erleichtert zum anderen auch älteren Menschen, Körperbehinderten, zum Beispiel Rollstuhlfahrern, aber auch Personen mit Kinderwagen oder Rollatoren das Ein- und Aussteigen. „Für eine barrierefreie Haltestelle reicht ein 12 Zentimeter hoher normaler Bürgersteig nicht aus“, so Braunger -Martin. „Sogenannte Kassler Hochborde mit 16 bis 24 Zentimeter Höhe sorgen dafür, dass die Haltestellenkante beim Busausstieg nahtlos an die Höhe der Tür anschließt.“ Fahrzeuge müssen nicht mehr absenken, so wie früher, oder mühsam ein Höhenunterschied auf andere Art überwunden werden. Zudem wird der Bürgersteig auf beiden Seiten nur behutsam ansteigend auf die erhöhte Bushaltestellenfläche – den „Wartesteg“ - geführt. Dadurch können zum Beispiel Rollstuhlfahrer oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität leichter die Höhenunterschiede überwinden.

Den barrierefreien bezuschussten Umbau von elf Bushaltestellen im Gemeindegebiet hatte der Gemeinderat 2020 angestoßen und 2023 im Detail beschlossen. Insgesamt wird die Gemeinde dafür 2,58 Mio. Euro investieren. Vom Land Baden-Württemberg erhält die Gemeinde dafür insgesamt einen Zuschuss in Höhe von 830.000 Euro. 330.000 Euro wurden bereits 2023 ausgezahlt.

In den letzten Jahren wurden insgesamt bereits 15 Bushaltestellen auf der Gemarkung der Gemeinde umgebaut, sieben davon dank eines Zuschusses. Nicht zuletzt wird dadurch EU-Recht umgesetzt.

Ziel ist es, Menschen mit Handicap besser am öffentlichen Leben teilhaben zu lassen. Deshalb sind für 2025 weitere Umbaumaßnahmen geplant: Im Zusammenhang mit dem Brückenneubau wird voraussichtlich die Bushaltestelle Inselstraße barrierefrei ausgestattet. Zwei Bushaltestellen an der Siggenweiler Straße könnten folgen – und eventuell auch die Haltestelle Moosstraße nahe dem Norma.

 

Bildunterschrift: Dank der taktilen Platten können sich Menschen an den barrierefrei umgebauten Bushaltestellen besser orientieren. Besondere Bordsteine sorgen dafür, dass der die Haltestellenkante nahtlos an die Bustür anschließt.