Feedbackrunde an den Grundschulen mit dem Bürgermeister
Was ist eigentlich aus den Vorschlägen der Gemeindedetektive der Eduard-Mörike Grundschule Langentrog und der Albrecht-Dürer Schule Meckenbeuren geworden? Das wollten die Dritt- und Viertklässler am 27. Juni beziehungsweise 2. Juli von Bürgermeister Schellinger wissen. Vor zwei Monaten hatten sie im Gemeinderat präsentiert, was ihnen in ihrem Ortsteil aufgefallen war. Gemeinsam mit dem Bauamt, dem Bauhof und dem Bürgermeister hat Nils Kaeding vom Jugendreferat, der das Projekt Gemeindedetektive federführend begleitet, ihre Wünsche besprochen.
Zufrieden konnte Bürgermeister Georg Schellinger feststellen, dass viele Vorschläge der Schülerinnen und Schüler schon umgesetzt sind. Was die Mitarbeiter der Gemeinde selbst reparieren oder in Auftrag geben konnten, wurde erledigt. Anderes wurde weitergeleitet oder für 2025 auf die Agenda gesetzt.
So sind in Langentrog die neuen Hochbeete im Schulgarten - aus Obstkisten der Firma Blaser - schon mit Kartoffeln bepflanzt und die bisherigen in Ordnung gebracht. Die Blumenwiese steht bereits in Blüte, neue Mülleimer mit Deckel wurden angeschafft, die kaputten Laternen funktionieren wieder und die Büsche an gefährlichen Straßen wurden geschnitten. Den Spielplatz Adolf-Aich-Straße haben die Kinder seit den Pfingstferien wieder in Besitz genommen. Manches wie das kaputte Palettensofa muss nochmals genau angeschaut werden. Die Frage ist, ob sich eine Reparatur noch lohnt. Für einige Themen wie die Spielgeräte für den Pausenhof haben sich überraschende Möglichkeiten - zum Beispiel durch die Finanzierung mit Hilfe eines Spendenlaufs – ergeben.
Der erträumte Skaterplatz für Langentrog wird für nächstes Jahr nochmal geprüft. Nebenbei lernten Gemeindedetektive, woran man bei einem Bauprojekt alles denken muss – an ein Grundstück, an eine Baugenehmigung und an den nötigen finanziellen Rahmen – nicht zu vergessen die Meinung der Anwohner dazu. Und manchmal erreicht man sein Ziel – keinen nassen Po auf dem Fahrrad an Regentagen – über Umwege. Überdachungen an den Fahrradständern wird es nicht geben, aber Regenhauben für den Fahrradsattel.
An der Albrecht-Dürer Grundschule sind die Bänke auf dem Schulhof, der blaue Balancierbalken und der grüne Wackelbalken bereits wieder in Ordnung. Das Dach für die Pergola auf dem Spielplatz Arnold-Böcklin-Straße kommt bald und die Schaukeln wurden auf unterschiedliche Höhen für unterschiedliche Lebensalter gestellt. Leider gibt es keinen dritten Schaukelplatz für eine Babyschaukel – und die Spielgerätehersteller haben auch keine Wackeltiere für Eltern im Angebot… Dafür sind die Reckstangen und der Aufprallschutz bereits geliefert, der Puffer an der Wippe wird demnächst ausgetauscht. Vielleicht findet sich auch noch ein Kindertischchen mit Sitzgelegenheiten und Dach.
70 000 Euro kostet ein neues großes Klettergerüst, so viel hat die Gemeinde 2024 nicht zur Verfügung gehabt. Deshalb, so versichert der Bürgermeister, werde man das im Haushalt 2025 noch einmal mit dem Gemeinderat besprechen. Das gilt auch für die Seilbahn am Spielplatz.
Auf dem Grillplatz an der Schussen wurden mehr Mülleimer aufgestellt und das Schild gereinigt. Schön wäre es, da waren sich Bürgermeister und Schüler einig, wenn alle Menschen, die den Grillplatz oder die Containerplätze nutzen, besser auf ihren Müll achten würden. Auch das Thema Sportgelände, das die Kinder beschäftigt, wird im Herbst im Gemeinderat entschieden. Von der Scharlach-Roßkastanie, die zu Beginn des nächsten Schuljahres gepflanzt wird, waren alle Schülerinnen und Schüler begeistert. Eine besondere Form der Bewässerung im Wurzelbereich wird dafür sorgen, dass sie üppig wächst.
Lange diskutierten die Schüler aus Meckenbeuren sowie Langentrog und der Bürgermeister über Verkehrssicherheit. Denn problematische Situationen mit Autos haben viele Grundschüler schon einmal erlebt, nicht nur in der besonders gefährlichen Kurve in der Siggenweiler Straße. Hier müssen das Landratsamt und die Verkehrspolizei abwägen, ob Autofahrer an dieser Stelle langsamer fahren sollten. Leider hat die Gemeinde Meckenbeuren auch auf Kreisverkehre an Durchgangsstraßen wie der Wiesentalstraße keinen Einfluss. Selbst die vielbefahrene B 30 beschäftigte die Schüler. Besser wäre es, wenn keine so große Straße mit 22.000 Autos am Tag unmittelbar vor der Schule durch den Ort führe! Die Planungen für die Ortsumgehung dauerten schon so lange, wie er auf der Welt sei, berichtete der Bürgermeister. Das sei entschieden zu lang.
Schülerinnen und Schüler beider Grundschulen freuten sich ganz besonders auf die Bemalung des Schulhofs. Zwar muss das eine Firma wegen der Besonderheit der Farbe übernehmen, berichtete Nils Kaeding von seinem Gespräch mit Bauamtsleiter Elmar Skurka. Aber die Entwürfe dürfen von den Kindern kommen. Daran wird jetzt gearbeitet, und im neuen Schuljahr kann es damit bereits weitergehen.
Am Ende staunten die Schülerinnen und Schüler, dass ihre Vorschläge so ernst genommen wurden und vor den Ferien bereits so viel auf den Weg gebracht wurde.
Bürgermeister Georg Schellinger ist sich sicher, dass diese frühe Form von Mitbestimmung hilft, einer künftigen Politikverdrossenheit vorzubeugen. „70 Prozent der Bürger in Deutschland glauben nicht an die Versprechen des Staates“, konstatiert er. „In Meckenbeuren möchten wir als Gemeinde verlässlicher Partner der Heranwachsenden sein. Diese Erfahrung stärkt ganz konkret die Demokratie. Deshalb setzen wir unter anderem mit unserem Jugendkomitee und den Gemeindedetektiven auf Mitbestimmung von Anfang an.“ Und wer weiß, vielleicht werden aus den Grundschülern aus Langentrog und Meckenbeuren mal die künftigen Gemeinderäte. Eine gute Gesprächskultur mit einem überlegten Austausch von Positionen haben sie aus diesem Projekt auf jeden Fall mitgenommen.
Pressekontakt Gemeinde Meckenbeuren
Claudia Beltz
Leitung Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung, Pressesprecherin
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