Bitte kein Hochwasser-Tourismus trotz Wetterbesserung


Pegelstand sinkt weiter auf 4,67 Meter  

Die Lagebesprechung um 11 Uhr ergab eine gleichbleibende Lage mit zahlreichen Einsatzlagen im Gemeindegebiet. Da, wo Wasser auf den Straßen in den letzten Stunden abgeflossen ist, drückt es immer noch als Grundwasser an anderer Stelle wieder in Gebäude, Keller oder einfach durch den Boden an die Oberfläche.

Keller und Gebäude werden aus einsatzstrategischen Gründen erst ausgepumpt, wenn der Pegelstand der Schussen unter 3,80 Meter gefallen ist. Die Feuerwehr gewichtet die Einsatzorte und bereitet sich parallel auf die Einsatzplanung für die voraussichtliche zweite Welle zu Wochenbeginn vor.

Notrufnummer für überflutete Keller etc. ist die 21777.

 Die Schussenbrücke Brochenzell bleibt weiterhin für den Fußgänger-, Radfahrer und Autoverkehr gesperrt. Busse und Einsatzfahrzeuge dürfen die Absperrungen passieren. Ein Bagger holt Treibholz aus der Schussen, um Beschädigungen der Brücken zu vermeiden. Inzwischen werden nicht nur einzelne Äste oder Baumteile angespült, sondern ganze, große, gesunde Bäume und Wurzeln. Eine nur halbseitige Sperrung der Brücke ist unter diesen Umständen zu gefährlich.

 Im ganzen Gemeindegebiet kommt es leider zu zahlreichen Straßensperrungen. Unter anderem sind gesperrt die Ortsdurchfahrt Brochenzell und Sammletshofen.

Der Friedhof in Brochenzell ist ebenfalls wegen hohem Wasserstand geschlossen.

Eine große Behinderung für die Einsatzkräfte stellen die zahlreichen Hochwassertouristen und Gaffer dar, die sich zum Teil in Lebensgefahr bringen. Auch wenn es gerade weniger oder gar nicht regnet, werden Sonntagsspaziergänger gebeten, das Hochwassergebiet zu meiden, Sperrungen an Brücken und Straßen zu respektieren. Der Kohlbach- und der Schussendamm sind gesperrt! Sie dürfen auf gar keinen Fall betreten werden. Immer wieder müssen Polizei und Feuerwehr Erwachsene und Kinder auf die lebensgefährliche Strömung aufmerksam machen.

Sandsäcke sind für Bürger immer noch in ausreichender Menge am KIM Center abzuholen. Die Feuerwehr rät dringend dazu, bestehende Hochwasserschutzmaßnahmen, zum Beispiel aus Sandsäcken, nicht abzubauen, weil eine zweite Hochwasserwelle für den Wochenanfang erwartet wird. Nicht mehr benötigte Sandsäcke bitte nicht zum Feuerwehrhaus zurückbringen! Sie können selbst entsorgt werden. Bürger werden weiter gebeten, mit dem Aufräumen bis nach dem Abflauen dieses etwaigen zweiten Peaks zu warten und auch noch keine defekten Elektrogeräte oder anderen Sperrmüll aus Hochwasserschäden auf die Straße zu stellen. Denn das Wasser kann noch einmal auf den Straßen ansteigen und der Sperrmüll dann wegtreiben.

 Die Hochwasserhotline der Gemeinde ist weiter unter der Telefonnummere 07542 403 2682 zu erreichen.

Bürgermeister Georg Schellinger dankte allen Einsatzkräften, Helfern und Unterstützern, die gerade überall im Gemeindegebiet unterwegs sind: „Wir schätzen auch das Entgegenkommen der Arbeitgeber unserer freiwilligen Feuerwehrleute“, unterstrich Schellinger. Mitglieder der Freiwillige Feuerwehr Meckenbeuren sind in der Regel ehrenamtlich im Einsatz. Sie werden in den kommenden Tagen ganz besonders vor Ort gebraucht.