Aus der Baumschule ... in die Schule
Über drei Meter ist sie hoch, die gerade gepflanzte Scharlach-Roßkastanie auf dem Schulhof zwischen Musik- und Albrecht-Dürer Grundschule. Gewünscht hatten sich die Gemeindedetektive Meckenbeurer Grundschule schon lange einen Ersatz für die mächtige Eiche. Diese war von einem Sturm stark beschädigt worden und musste im Frühjahr gefällt werden. Am 5. November setzten Mitarbeiter der Firma Zwisler im Beisein der Schülerinnen und Schüler den Ersatzbaum.
20 Kubikmeter frischer Boden wurde benötigt, 25 Tonnen wiegt das Baumsubstrat. Aesculus camea „Briotii“, so heißt das rotblühende Seifenbaumgewächs, trägt wie die klassischen Roßkastanien im Herbst braune Früchte in grüner Hülle – mit weniger spitzen Stacheln. Schon drei Mal wurde der Baum vor seinem Umzug in die Schulstraße in der Baumschule verpflanzt. Da staunten die Kinder – dass auch Bäume zum Wachsen und Gedeihen einer Schule bedürfen und gewissermaßen mit dem Umpflanzen die Klassenstufe wechseln…
In der Erde unter der Kastanie liegen grüne Plastikrohre mit einem Anschluss. Denn unter dem jungen Baum spielen Kinder und der Boden wird dort jeden Tag kräftig festgetreten. Ist er dann hart wie Beton, kann er kein Regen- oder Gießwasser aufnehmen.
Damit Aesculus camea nicht verdurstet, werden der Hausmeister Stefan Greinwald und die Mitarbeiter des Bauhofs mit einem sogenannten Gießarm über den Anschluss Wasser in den sensiblen Wurzelbereich leiten. So kann der Baum auch dann bestens versorgt werden, wenn kein Niederschlag fällt – und wachsen.
Es wird ein Weilchen dauern, bis die Scharlach-Roßkastanie so stattlich sein wird, wie ihre Vorgängerin, die Eiche. Eine Dreibockrankhilfe stabilisiert. Klettern kann man noch lange nicht in den Ästen. Denn auf Verletzungen durch abgebrochene Äste reagieren gerade heranwachsende Bäume besonders empfindlich. Viele kleine und größere Baumpaten werden hoffentlich darauf achten, dass dem Bäumchen kein Zweiglein gekrümmt wird.